Nachruf: Henner Misersky

Der im Jahr 1941 in Jena geborene Henner Misersky war diplomierter Sportwissenschaftler und einstiger DDR-Skilanglauftrainer, der sich 1985 als Angestellter beim SC Motor Zella-Mehlis weigerte, seinen Athletinnen Dopingmittel zu verabreichen, und daraufhin fristlos entlassen wurde. Im Jahr 2012 wurde er und seine Tochter Antje, die sich dem Doping ebenso verweigerte und unter anderem Olympisches Gold im Biathlon errang, in Berlin in die Hall of Fame des Deutschen Sports aufgenommen.

Nach der Wende bis zu seinem Tod vor wenigen Wochen war er die mahnende Stimme im Kampf für die Aufarbeitung des Doping- und Stasi-belasteten DDR-Spitzensports und im Antidopingkampf in Deutschland.

Als erstklassiger 3000 – Meter Hindernisläufer, 1965 mit DeutscherJahresbestleistung, verfügte er über ein fundiertes Wissen zum AusdauertrainingAb 1969 war er als HochschulSportlehrer an der Technischen Hochschule Ilmenau und in der Sektion Ski- und Ausdauerlauf tätig und gründete nach der Wende den Kickelhahn-Berglauf, der im Jahr 2023 sein 30. Jubiläum feierte. Sein persönlicher Einsatz bei der Beratung der Sektionsmitglieder in Fragen Training, Wachsproblematik und Ausstattung war sehr geschätzt.

Henner Misersky war als Skilangläufer sehr erfolgreich und gewann stattliche 34 Deutsche Seniorenmeistertitel und 16 Medaillen bei Senioren-Weltmeisterschaften, darunter 6 in Gold. Damit hatte er einen großen Einfluss auf die beachtliche Beteiligung der Sektionsmitglieder, die über Jahre eine hohe Leistungsfähigkeit mit unzähligen Titeln und Podestplätzen in der Region, in Deutschland und international in ihrer Sportart erreichten. Die nicht nur im Sport geltenden Werte, wie Fairplay, Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und Entschlossenheit lebte er ein Leben lang und ist damit ein bleibendes Vorbild für alle Sportlerin allen Sektionen des SV TU Ilmenau und darüber hinaus.